Naturschutzgebiet "Alte Leine"


Das Naturschutzgebiet (NSG) "Alte Leine" erstreckt sich vom Pattenser Fuchsbach bis zur Mündung der "Alten Leine" an der Ziegenbocksbrücke im Norden Laatzens. Auf einer Fläche von insgesamt 317 Hektar wird eine abwechslungsreiche Landschaft geschützt, in der viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten ihre Heimat finden.

Bereits im Jahr 1979 wurde das 54 Hektar große NSG "Laatzener Teiche" ausgewiesen, das die Teiche westlich des Beobachtungsturmes in der Grasdorfer Masch beinhaltete. Zwanzig Jahre später wurde das NSG auf die heutige Fläche erweitert und umbenannt. Der NABU Laatzen hatte sich seit Ende der 1980er Jahre für diese Erweiterung stark gemacht.

Heute umfasst das NSG neben der "Alten Leine" viele Feuchtwiesen, die regelmäßig vom Leinehochwasser überflutet werden, das Koldinger Holz, Auenwaldrestbestände, ehemalige Sickergewässer im Wassergewinnungsgelände Grasdorf sowie ehemalige Kies- und Tonteiche. Aufgrund dieser großen Vielfalt an Lebensräumen ist das NSG Heimat für zahlreiche Zug- und Brutvogelarten, aber auch viele Pflanzen, Insekten, Amphibien und Fledermäuse. Seit 2004 ist das Gebiet zudem Bestandteil des FFH-Gebietes "Leineaue zwischen Hannover und Ruthe".

Große Bereiche des NSGs, insbesondere das Wassergewinnungsgelände in Grasdorf, sind von jahrzehntelanger extensiver menschlicher Nutzung geprägt. Aus diesem Grund hat sich eine Offenlandschaft entwickelt, die für viele Wiesenvögel von besonderer Bedeutung ist. So ist unter anderem der Weißstorch hier zu Hause, weil er die idealen Lebensraumbedingungen vorfindet. Andere charakteristische Arten wie z.B. der Kiebitz brüten ebenfalls - allerdings häufig mit rückläufiger Tendenz - in der Leinemasch. Die Kopfweide ist ein prägendes Element dieser Landschaft. Im Sommer blühen darüber hinaus viele Blumen der Feuchtwiesen, wie z.B. die  Schwanenblume.

Insgesamt wurden bis heute über 250 Vogelarten in diesem Gebiet nachgewiesen. Damit gehört die südliche Leineaue - zusammen mit dem südlich angrenzenden NSG "Leineaue zwischen Ruthe und Koldingen" - zu den attraktivsten Orten der Vogelbeobachtung in Norddeutschland. Selten sind im unmittelbaren Einzugsbereich einer Großstadt derartige Bedingungen vorzufinden. Auch aus diesem Grund ist das Gebiet ein populäres Ausflugsziel für Naherholungssuchende in der Region Hannover.

Der NABU Laatzen betreut das Naturschutzgebiet auf ehrenamtlicher Basis für die Naturschutzbehörde der Region Hannover. Hierzu gehört u.a. die Kartierung der im Gebiet vorkommenden Tier- und Pflanzenarten und die regelmäßige Abstimmung von Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen, die regelmäßig im Winterhalbjahr durchgeführt werden.