Wissenswertes zu gebietsfremden Pflanzen- und Tierarten


Was sind gebietsfremde Tierarten?

 

Gebietsfremde Tiere, auch Neozoen genannt, haben ursprünglich nicht bei uns gelebt, sondern wurden aus anderen Kontinenten eingeführt.

 

Wie sind gebietsfremde Tiere zu uns gekommen? 

 

Sie wurden unbewusst eingeschleppt oder absichtlich eingeführt und fanden so eine neue Heimat bei uns.

 

Säugetiere, wie zum Beispiel Nutria oder Waschbär, wurden um 1900 eingeführt, um sie auf Tierfarmen als Pelzlieferanten zu züchten. Etliche dieser Tiere entkamen oder wurden sowohl zur Bereicherung der heimischen Tierwelt als auch zur Jagd ausgesetzt.

 

Insekten, wie die Asiatische Hornisse oder die Tigerstechmücke, sind als „Blinde Passagiere“ über den Tourismus oder internationale Handelswege zu uns gekommen.

 

Warum können gebietsfremde Tiere  bei uns überleben?

 

Die Tiere passen sich in der Regel problemlos an ihre neuen Lebensräume an. Oft haben sie keine natürlichen Fressfeinde oder Konkurrenten und können sich so ungehindert vermehren und ausbreiten. 

 

Welche Probleme entstehen durch gebietsfremde Tiere?

 

Insekten können die Land-und Forstwirtschaft beeinträchtigen. Sie können ein gesundheitliches Risiko darstellen, wenn sie Krankheitserreger oder Parasiten übertragen. 

 

Nutrias gefährden den Hochwasserschutz, indem sie Ufer und Deiche unterhöhlen. 

 

Waschbären können zu einer örtlichen Gefahr für bodenbrütende Vögel, Amphibien und Reptilien werden.

 

Wann ist eine gebietsfremde Tierart invasiv?

 

Eine Tierart ist invasiv, wenn sie mit heimischen Tieren erfolgreich um Nahrung konkurriert oder zu ihrem Fressfeind wird. Dadurch werden heimische Tiere verdrängt und ihr Bestand wird gefährdet.

 

Dieses hat schädliche Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht und verringert die biologische Artenvielfalt. 

 

Wie sind gebietsfremde Pflanzen zu uns gekommen?

 

Gebietsfremde Pflanzen (auch Neophyten genannt) wurden als Zier- und Gartenpflanzen oder Feldfrüchte eingeführt. Andere gelangten über Saatgut, das zufällig auch andere Samen enthielt, zu uns.

  

Wie erfolgt die Verbreitung gebietsfremder Pflanzen?

 

Die Verbreitung ihrer Samen erfolgt über Gartenabfälle, Erdmaterial, hohe Samenproduktion oder als Zusatz zu Vogelfutter. Aber auch aus Stücken von Stängeln und Wurzeln können sich neue Pflanzen entwickeln.

 

Warum können gebietsfremde Pflanzen bei uns überleben?

 

Sie haben Standorte gefunden, die ihren Ansprüchen an Klima und nährstoffreichem Boden genügen. Außerdem gibt es oft keine Schädlinge, die ihnen gefährlich werden können.

 

Welche Probleme entstehen durch gebietsfremde Pflanzen?

 

Sie können einheimische Pflanzen verdrängen und das Landschaftsbild verändern. 

 

Als Unkräuter verursachen sie wirtschaftliche Schäden. 

 

Auch gesundheitliche Schäden können auftreten. Beispiele hierfür sind das Traubenkraut:

Seine Pollen können Allergien auslösen und Asthma hervorrufen.

 

Der Saft der Herkulesstaude löst auf der Haut starke Rötungen bis hin zu Verbrennungen oder allergischen Reaktionen aus.

 

Wann ist eine gebietsfremde Pflanzenart invasiv?

 

Eine Pflanze ist invasiv, wenn sie Lebensräume verändert, heimische Pflanzen verdrängt oder zu einer Gesundheitsgefahr wird.

 

Was tun gegen gebietsfremde Tiere und Pflanzen?               

Es gibt rechtliche Rahmenbedingungen auf nationaler und europäischer Ebene, die den Umgang mit invasiven Arten regeln.

 

Von Naturschutzverbänden wird dieses kontrovers diskutiert. So ist eine Bejagung des Waschbären beispielsweise umstritten, weil dieser eine Dezimierung relativ schnell wieder ausgleichen kann. 

 

Pflanzen werden schon vor der Blüte ausgegraben, um den Bestand zu vernichten oder chemisch bekämpft.

 

Auch wir können etwas tun, indem wir beispielsweise darauf achten, dass wir 

 

·      Vogelfutter kaufen, das frei von Ambrosia-Samen ist. 

·      dem Waschbären keinen gedeckten Tisch durch Essensreste auf dem Kompost, in öffentlichen Mülleimern oder gefüllten Fressnäpfen bieten.

·      Gartenabfall von invasiven Pflanzen niemals in der freien Natur oder im Kompost sondern im Hausmüll entsorgen.

·      beim Pflanzenkauf auf invasive Pflanzen verzichten.