Wissenswertes über das Naturschutzgebiet Südliche Leineaue


Wo liegt das  Naturschutzgebiet „Alte Leine“?

Das Naturschutzgebiet (NSG) "Alte Leine" erstreckt sich vom Pattenser Fuchsbach bis zur Mündung der "Alten Leine" an der Ziegenbocksbrücke im Norden Laatzens. Auf einer Fläche von insgesamt 317 Hektar wird eine abwechslungsreiche Landschaft geschützt, in der viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten ihre Heimat finden.

Welche Lebensräume bietet das Naturschutzgebiet Südliche Leineaue? 

·        Viele Feuchtwiesen, die regelmäßig vom Leinehochwasser überflutet werden. 

·      Das Koldinger Holz

·      Auwaldrestbestände

·      Ehemalige Sickergewässer, sowie Kies- und Tonteiche

 

Aufgrund dieser großen Vielfalt an Lebensräumen ist das Naturschutzgebiet Heimat für zahlreiche Zug- und Brutvogelarten, aber auch für viele Pflanzen, Insekten, Amphibien und Fledermäuse. 

Warum ist es ein attraktiver Ort für Vogelbeobachtungen?

 

Große Bereiche des Naturschutzgebietes sind von jahrzehntelanger naturverträglicher Nutzung durch den Menschen geprägt. Aus diesem Grund hat sich eine Offenlandschaft entwickelt, die für viele Wiesenvögel von besonderer Bedeutung ist. 

 

Insgesamt wurden bis heute über 240 Vogelarten in diesem Gebiet nachgewiesen. Damit gehört die südliche Leineaue - zusammen mit dem südlich angrenzenden Naturschutzgebiet "Leineaue zwischen Ruthe und Koldingen" zu den attraktivsten Orten für Vogelbeobachtung in Norddeutschland. 

 

Welche Folgen hatte der Kiesabbau für Koldingen?

 

Das ursprüngliche Landschaftsbild Koldingens war geprägt durch intensive landwirtschaftliche Nutzung. Durch den Kiesabbau wurde es nachhaltig verändert.

Durch Auskiesung verschwanden ein Teil der ausgedehnten Acker- und Wiesenflächen entlang der Leine. 

An ihre Stelle traten Teiche von unterschiedlicher Größe. Nach Beendigung der Auskiesung hat sich das Gebiet zu einem wertvollen Lebensraum für viele bedrohte Pflanzen- und Tierarten entwickelt.

Warum wandelt sich das Gebiet noch immer?

Obwohl Überschwemmungen immer seltener werden, wirkt sich die Dynamik des Wassers immer noch auf die noch vielfach unbewachsenen Sand- und Kiesflächen aus: Diese werden umgeschichtet.

Das Gebiet verändert sich auch aufgrund der natürlichen Rückkehr von Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Flora (Pflanzen) und Fauna (Tiere) zeigen dies durch langsame, aber kontinuierliche Veränderungen.

Wo nach dem Kiesabbau nur Sand- und Kiesflächen blieben, haben sich Brachflächen mit interessanten Pionierpflanzengesellschaften gebildet. Ein Teil dieser Flächen ist inzwischen mit dichtem Aufwuchs aus Hundsrosen oder Weiden bedeckt.

Warum gibt es eine Vielfalt von Pflanzen und Tieren in der Südlichen Leineaue?

Das Naturschutzgebiet verfügt über eine reiche Natur. Neben den Wasser-, Sand-, Kies-, Grünland- und Ackerflächen tragen besonders der Altholzbestand entlang der Leine sowie die Leine als Fließgewässer mit ihren Prall- und Gleitufern zu dieser Vielfalt bei. 

Wer rastet und überwintert in diesem Gebiet?

Heute ist das Gebiet ein regional bedeutsames Rast- und Überwinterungsgebiet für die Vogelwelt. Hier füllen die rastenden Vögel ihre Fettreserven für den Weiterflug in ihre Brut- bzw. Überwinterungsgebiete wieder auf. 

Trauerseeschwalben und andere Seeschwalbenarten, wenn auch in geringerer Zahl, aber auch Kiebitze und verschiedenste Watvogel Arten legen hier in großer Zahl Rast ein. Gelegentlich lassen sich im Herbst bzw. Winter Fisch- und Seeadler blicken.

Regelmäßig überwintern hier Grünschenkel. Solange die Wasserflächen eisfrei sind auch Zwerg- und Gänsesäger, wie auch Pfeif-, Krick-, Spieß-, Löffel- und Schellenten und, wenn auch selten, Samtenten. 

Seit 1960 wurden mehr als 240 Vogelarten als Gast- bzw. Brutvögel in diesem Gebiet nachgewiesen. Davon werden ca. 80 Arten in der "Roten Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Brutvögel" geführt. Von den 75 Brutvogelarten findet man ca. ein Drittel auf der Roten Liste, wie zum Beispiel Baumfalke, Kiebitz, Eisvogel, Nachtigall und Neuntöter.

Welche Insekten leben hier?

Auf den unbewachsenen Kies- und Sandflächen sowie den vegetationslosen Uferkanten wurde eine große Zahl stark gefährdeter und gefährdeter Laufkäfer nachgewiesen. 

Eine Vielzahl von Schmetterlingen wie Distelfalter und der seltene Schwalbenschwanz sowie die unterschiedlichsten Hautflügler suchen die Blütenpflanzen der Brachflächen auf. Sie werden von der Gebänderten Prachtlibelle und anderen Libellenarten gejagt.

Auf den Brachflächen finden verschiedene Heuschreckenarten ihren Lebensraum.

 Welche Amphibien haben hier ihren Lebensraum?

Die Gewässer, insbesondere die flachen und sich schnell erwärmenden, sind Laich- und Lebensraum für verschiedene Amphibienarten. Dazu zählen der See- und Grasfrosch sowie der seltene Kamm-Molch.

Welche Pflanzenwelt ist hier zu finden?

Von den in diesem Gebiet vorkommenden Pflanzen stehen heute 21 Arten auf der "Roten Liste und Florenliste der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen in Niedersachsen und Bremen". In erster Linie kommen hier Arten vor, die typisch für eine Flussauen- und Stillgewässerlandschaft sind. 

Seltene Wasserpflanzen wie der Teichfaden, der Spreizende Hahnenfuß das Flussgreiskraut oder im Randbereich der Gewässer die Schwanenblume sind hier zu entdecken. Auf zeitweilig überstauten Sandfluren gedeihen die Nadel-Sumpfbinse und das teilweise in Niedersachsen gefährdete Rasen-Vergissmeinnicht.