Wissenswertes über den Auwald


 

 Was ist ein Auwald?

 

Der Auwald ist ein Wald, der direkt an einem Fluss liegt. 

 

Durch die jährlichen Hochwasser der Flüsse wird der Auwald regelmäßig überschwemmt. Dadurch können in einem Auwald nur speziell angepasste Bäume und Pflanzen leben. 

 

Man unterscheidet Weich- und Hartholzaue. Im Vergleich zu normalen Wäldern hat der Auwald eine sehr hohe Artenvielfalt.

 

 

Was ist eine Weichholzaue?

 

Dies ist der Teil des Auwaldes, der näher am Fluss liegt. Dadurch wird er öfter und länger überflutet. Er steht höchstens 200 Tage im Jahr unter Wasser. 

 

Hier wachsen die Bäume eher schnell. In der Weichholzaue wachsen Weichhölzer wie Pappeln, Erlen und Weiden. 

 

 

Was ist eine Hartholzaue?

 

Dieser Teil des Auwaldes ist vom Fluss weiter entfernt und höher gelegen als die Weichholzaue. Dadurch wird er nur ein- bis zweimal jährlich und höchstens 100 Tage im Jahr überflutet. 

 

Hier wachsen die Bäume eher langsam. In der Hartholzaue wachsen Harthölzer wie Ulmen, Birken, Eschen, Ahorn und Eichen. 

 

 

Warum sind Auwälder aus Naturschutzsicht so wichtig?

 

Auwälder beherbergen eine große Vielfalt von Pflanzen und Tieren auf engstem Raum. Sie sind die artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas.

 

Auwälder sind aber auch die am stärksen gefährdeten Lebensräume in Europa. Daher sind sie europaweit geschützt.

 

 

Wie hängt die Lebensgemeinschaft Aue vom Fluss ab?

 

Die wechselnden Wasserstände sind ein Zeichen intakter Auenlandschaften. Durch immer wiederkehrende Hochwasser können sich unterschiedliche Arten niederlassen.   

 

Der Fluss bringt Schwemmmaterial, nimmt es wieder mit, sorgt für Aufschüttungen, schafft neue Lebensräume und verjüngt den Bewuchs. 

 

Das bewegte Wasser versorgt den überfluteten Boden selbst in der Vegetationsperiode ausreichend mit Sauerstoff. 

 

Die Oberflächenstrukturen und Lebensraumbedingungen werden vorrangig vom Fluss bestimmt. Durch den Wechsel von Überflutung und Trockenfallen sind Auen sehr dynamische Lebensräume mit unterschiedlichsten Standortbedingungen, die ineinander übergehen.

 

 

Wie passen sich Pflanzen und Tiere an die wechselnden Lebensbedingungen an?

 

Die Pflanzen der Aue können „nasse Füße“ für bis zu 200 Tage im Jahr tolerieren. Sie besitzen elastische Äste und stromlinienförmige Blätter. So werden sie von den Wassermassen nicht mitgerissen. 

 

Auch die Tiere haben sich an den Rhythmus des Flusses angepasst. Sie wechseln ihren Lebensraum zwischen Ufer und Wasser. Sie ziehen ihre Jungen in der Zeit auf, in der es durch das Hochwasser reichlich Nahrung gibt. 

Oder sie gestalten, wie der Biber, ihren Lebensraum durch Dammbau.

 

 

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Auen und Hochwasser?

 

Auen bieten als Rückhalteflächen ein natürliches Auffangbecken für Hochwasser. 

 

Durch das Eindeichen vieler Ortschaften sind diese Überschwemmungsflächen verloren gegangen. Das Wasser hat keinen Platz mehr, um sich auszubreiten. Als Folge kommt es zu Hochwasserereignissen.

 

Durch Renaturierung (Wiederherstellung von natürlichen Flusslandschaften) können den Flüssen ihre Überflutungsflächen zurückgeben und Personen- und Sachschäden verringert werden.

 

Durchgängige Gewässersysteme sind auch Tiere wichtig, denn sie benutzen sie als Wanderstraßen. 

 

Zudem trägt der Auwald zur Selbstreinigungskraft des Wassers bei Hochwasser bei.

 

 

Welche Arten kommen in der Aue vor?

 

Typische Tier- und Pflanzenarten in der Aue sind Eisvogel, Graugänse, (Schwarz)Storch, Pirol, Spechte, Kuckuck, Kiebitz, Biber, Fischotter, Aal, Hecht, Lachs, Laubfrosch, Kammmolch, Wasserfledermaus sowie Weiden, Pappeln, Schwanenblume und Röhrichte (Kleiner Rohrkolben).

Speziell im Auwald leben Dachs, Rotfuchs, Reh, Hirschkäfer, Nashornkäfer, Pirol, Schwarzstorch, Sumpfmeise, Waldkauz, Zwergdommel und Fledermaus.