Weltweit gibt es ca. 100.000 Insektenarten, die der Gruppe der Hautflügler zugeordnet werden. Dazu gehören Bienen, Hummeln, Wespen, Hornissen und auch Ameisen. Viele Hautflügler bilden hochgradig
organisierte Insektenstaaten, die wegen ihres komplexen Zusammenspiels nur als solche existieren können. Hierzu zählen Honigbienen, Hummeln, soziale Wespen, Hornissen und Ameisen.
Diese Arten legen ihre Eier im Schutz des Nestes und füttern die Larven bis sie ausgewachsen und somit selbst ein produktiver Teil des Staates sind.
© NABU/Eric Neuling
Hummeln, Solitärbienen und Honigbienen ernähren sich von Pollen und Nektar der Blütenpflanzen. Dabei bestäuben sie die Blüten und tragen zur Vermehrung der jeweiligen Pflanze bei.
Wespen und Hornissen ernähren sich hauptsächlich von süßen Früchten, Baumsäften, Honigtau und Blütennektar. Andere Insekten stehen auch auf dem Speiseplan, doch die eiweißhaltige tierische
Nahrung dient vorwiegend der Aufzucht der Larven.
Vielen Menschen ist es leider nicht bewusst, dass Hautflügler sehr nützlich sind. Nicht nur Honigbienen, die uns leckeren Honig produzieren, sondern auch alle anderen Blüten besuchenden Verwandten sind für die Bestäubung und somit die Vermehrung vieler Pflanzen unersetzlich. Auch die Landwirte, vor allem Obstbauern, profitieren von dieser Tatsache: Wespen, Hornissen und Ameisen haben die Funktion einer „Hygienepolizei“, da sie zahlreiche Forst-, Zier- und Nutzpflanzenschädlinge verzehren.
Die moderne Land- und Forstwirtschaft sowie artenarme und übermäßig aufgeräumte Gärten machen es den Hautflüglern immer schwieriger geeignete Nistplätze zu finden. Es gibt kaum noch alte, morsche und hohle Bäume in den gründlich durchforsteten Wäldern. Genau diese Bäume stellen jedoch natürliche Nistmöglichkeiten für Hornissen dar. Auch einige Bienen-, Wespen- und Hummelarten nisten in morschen und hohlen Bäumen.
Andere Hummeln bevorzugen zum Nestbau bereits vorhandene Erdlöcher, wie z.B. verlassene Mäuse- und Maulwurfnester. Aber gerade diese Tiere sind in Gärten und Grünanlagen nicht gerne gesehen.
© NABU/Eric Neuling
Weitere Nistplätze anderer Wespen-, Solitärwespen- und Solitärbienenarten werden unterirdisch angelegt. Manche dieser Arten benötigen offen und sandige Flächen, die heutzutage gerade in
Siedlungsbereichen selten sind, da sie oftmals gepflastert, umgegraben oder bepflanzt werden.
Ein weiteres schwerwiegendes Problem stellt der Einsatz von Pestiziden und die Verarmung der Landschaft an blühenden Wildpflanzen dar. Das macht es vor allem Bienen und Hummeln schwer,
ausreichend Nahrung zu finden.
Oberirdisch nistende Solitärbienen und -Wespen benötigen Röhren von ca. fünf bis zehn Zentimeter Tiefe bei einem Durchmesser von 0,3 bis einem Zentimeter.
Hierfür eignet sich besonders Schilfrohr oder Bambus, das auf entsprechende Länge geschnitten, gebündelt und waagerecht aufgehängt wird. Auch Hartholzklötze, Steine oder Lehmwände mit entsprechenden (Bohr-)Löchern erfüllen den Zweck. Alle Nisthilfen müssen an einer sonnigen und wettergeschützten Stelle angebracht werden.
Unterirdisch nistenden Arten kann man helfen, indem man z.B. sandige, trockene Flächen von Bewuchs freihält.
Durch das Aufstellen entsprechender Nistkästen kann man Hummeln und Hornissen eine Nistmöglichkeit verschaffen.